Der Junge aus dem Müll
Kapitel 1 Baby in Not
In Rotnau am See lebte der ehrgeizige Polizist Yannik Flucht. Zehn Jahre hatte er Innendienst geleistet aber heute war sein erster Außeneinsatz. Nach erfolgreichem Ausgang fuhr er nochmal zurück, um seine Getränkedose zu entsorgen. Als er ankam, nahm er seltsame Schreie war. Er wusste nicht genau, woher sie kamen. Er wirft seine Dose in den Container und schaut sich um. Es musste ein Baby sein, glaubte er und schaute sich weiter danach um. Nachdem er nichts sehen konnte schloss er auf ein Hirngespinst, da der heutige Fall um einen Kindesentführer gegangen war. Er kehrt zu seinem Auto zurück und wieder klangen diese Hilfe suchenden Schreie an sein Ohr. „Kommt es etwa aus dem Altkleidercontainer?“ Schockiert drückt er sein Ohr daran. „Du spinnst doch!“, spottet er in Gedanken über sich. Doch da kamen sie wieder. „Tatsächlich! Ein Kind ist da drin. Ich muss es retten.“ Ohne auch noch irgendwie nachzudenken, riss er am Container umeinander, schlug und trat dagegen so heftig er nur konnte. Da stellte er plötzlich fest, dass seit mehreren Minuten kein Schrei mehr erklang. „Halt durch! Ich werde dich rausholen. Ich schaff das! Hörst du!“ Er trat erneut dagegen und diesmal zeigte es Erfolg. Ein Stück an der Seite beulte sich nach außen somit er diese Platte greifen konnte. Die Platte war massiv und sehr schwer zu lösen. Doch Yannik zog so kräftig er nur konnte daran. Seine Hände begannen zu bluten, weil die Kante scharf war, aber er hörte einfach nicht auf. Letztendlich gab das Metall tatsächlich nach und er konnte ein kleines, höchstens ein bis zwei Monate altes Baby hervorholen. „Atmest du noch? Dein Bäuchen bewegt sich noch. Ich sollte dich besser schnell ins Krankenhaus bringen.“ Er eilt zu Fuß fast zwanzig Kilometer zum Krankenhaus. „Bitte helfen sie ihm“, keuchte er total außer Atem den erst besten Arzt an, der ihm über den Weg lief. „Klar kommen sie. Wer ist dieser Junge?“ „Weiß ich nicht. Ich hab ihn in einem Müllbeutel in einem Container gefunden. Er lebt doch noch oder?“ „Ja aber er braucht dringend Hilfe. Kalkbrenner übernehmen sie bitte den Mann.“ „Nein schon okay. Mir geht es gut.“ Doch da sacken ihm schon die Beine weg. Eilig brachte man Beide in verschiedene Räume. Als Yannik wieder zu sich kommt sitzt sein Kollege an seinem Bett. „Ach auch mal wieder wach.“ „Was ist mit dem Baby?“ „Diesen Jungen, den du hergebracht hast?“ „Wenn es ein Junge war, ich weiß es nicht.“ „Dem Kind geht es den Umständen entsprechend gut. Zurzeit liegt er in einem Wärmebettchen und wird beatmet.“ Yannik richtet sich auf. „Hey, hey, hey! Was hast du denn vor?“ „Ich will den Kleinen sehen.“ „Das hat Zeit. Weißt du eigentlich, dass du beinahe draufgegangen wärst wegen ihm?“ „Draufgegangen?“ „Ja. Noch mal geb ich dir nicht so viel von meinem Blut ab. Man mir ist jetzt noch ganz taumelig.“ „Wieso Blutspenden?“ „Du Holzkopf hast dich bei dem Versuch, den Kleinen zu retten an deinen Pulsadern verletzt. Du hast eine ganze Menge Blut verloren.“ „Ist das dein Ernst?“ „Bin ich dein Bruder oder nicht?“ „Ist ja schon gut aber geht’s ihm wirklich gut?“ „Wie gesagt, der arme Kerl liegt im Wärmebett und wird beatmet. Sie wissen nicht, ob sie ihn durchbringen. Willst du eigentlich wissen, warum ich hier bin?“ „Etwa nicht wegen mir?“ „Doch auch aber man hat dich verdächtigt, der Vater zu sein.“ „Was? Niemals ich würde meinem Kind niemals so etwas antun.“ „Das hab ich ihnen auch gesagt und ich kann dich beruhigen die Beweise sind erbracht. Dein Blut haftet an dem Container, den man dank deiner Blutspur schnell gefunden hat und an der besagten Tüte befindet sich auch der Speichel von diesem Kind und außer deinen Fingerabdrücken auch noch ein unbekannter Fingerabdruck.“ „Unbekannt das heißt wohl wir wissen nicht, von wem er stammt.“ „Ja das ist so ziemlich die Bedeutung von unbekannt.“ „Weißt du, wer seine Eltern sind?“ „Nein. Erwarte keine Wunder von mir.“ „Dann wissen wir auch nicht, wer er ist.“ „Sag bloß du, hast den Kleinen schon ins Herz geschlossen.“ „Und wenn schon. Du weißt, dass ich mir immer Kinder gewünscht hab.“ „Ja schon aber muss es das er beste Kind sein, das dir in die Arme fällt.“ „Das passiert ja wohl auch nicht jeden Tag. Man fühl ich mich schlapp.“ „Bei dem Blutverlust ja kein Wunder.“ Sein Partner richtet sich auf. „Oh Gott ich glaube ich fahre lieber nicht selbst.“ „Tut mir Leid aber ich habe einfach nicht mehr nachgedacht.“ „Hey du hast ein unschuldiges Kind gerettet und du lebst schließlich auch noch also sollte dir das nicht leidtun.“ „Ich bereue auch nicht dieses Kind gerettet zu habe. Ich bereue es, Blut von dir gebraucht zu haben.“ „Ach vergiss es einfach. In unseren Job heißt es, Leben zu beschützen.“ „Ich dachte, das ist die Devise der Ärzte.“ „Leben zu retten, Brüderchen ist etwas anderes wie es zu beschützen. Komm schnell wieder auf die Beine. Ja?“ „Natürlich.“ Sie grinsen sich an und Yanniks Bruder verlässt den Raum. Yannik lugt aus den Raum um zu prüfen, ob die Luft rein war. Dann schleicht er unauffällig zu der Babystation und da lag sein Schützling, wie in einem gläsernen Sarg. „Du armes Kerlchen. Bitte sei stark.“ Plötzlich öffnen sich seine Augen und ein stechender Blick trieft ihn. „Was machen sie denn da?“ Eine Krankenschwester stand mit einem sehr bösartigen Gesichtsausdruck hinter ihm. „Äh tut mir Leid ich wollte einfach nur nach dem Kleinen sehen.“ „Aha und ihre Gesundheit ist dann völlig egal?“ „Jona schau der Kleine ist wach.“ „Schon. Scheint mir ja ein starker Bursche zu sein. Er hat sicher Hunger. Gib ihm eine Flasche.“ „Schon alles bereitgestellt. Darf ich ihn denn schon rausholen?“ „Ich denke schon.“ Vorsichtig nimmt sie den Kleinen aus seinem Kasten. Schlagartig beginnt er sehr laut zu schreien. „Oh Kleiner, was hast du denn?“ Yannik konnte sich des Schreis wegen nicht mehr von der Stelle rühren. Er spürte auf einmal ein starkes Verlangen ihn zu trösten aber es würde wohl nichts helfen, da er für den Kleinen genauso fremd war wie auch die Krankenschwestern. „Komm schon trink doch was. Du bist viel zu dürr.“ „Darf ich mal?“ Yannik nahm der verwirrten Schwester das Baby ab. „Der kleine Mann will doch sicher groß und stark werden. Dann musst du auch mampfen Kleiner.“ Er lächelt ihn an und der Kleine begann sofort zu lachen. Gierig grapscht er nach der Flasche. „Ja schön machst du das. Du hast aber schöne Augen.“ Yannik starrte in giftgrüne Augen, die sein Herz für den Kleinen noch mehr zu schmelzen brachten. Das Fläschen war im Nu geleert und das Bäuchen offenbar gefüllt. Zufrieden schmatzt er und kuschelt sich an ihn. „Du bist mir ja einer aber du musst jetzt wieder zurück in dein Bettchen.“ Als hätte er jedes Wort klipp und klar verstanden begann er zu weinen. „Hey. Ist doch gut. Niemand tut dir mehr weh.“ Friedlich summend schwingt er den Kleinen in den Schlaf und legt ihn in sein Bett zurück. „Wow sind sie etwa Vater?“ „Nein leider nicht. Das Glück ist mir nicht vergönnt, so ganz ohne Frau.“ Mit gemischten Gefühlen verlässt er den Raum. Vor seinem Zimmer trieft er wieder auf seinen Bruder. „Ja so etwas in der Art hab ich mir schon gedacht und wie geht’s deinem Schützling?“ „Besser aber er ist nicht mein Schützling.“ „Dann eben dein Findling.“ „Er ist auch nicht … egal du musst ihn mal ansehen. Ich weiß nicht, wie man ihm so etwas schreckliches antun konnte.“ „Mein Bruder ist das aller erstemal in seinem Leben verliebt. Nur zur Information erst die Frau dann das Kind.“ „Ach jetzt sei doch nicht so blöd.“ Grimmig zieht er sich in das Zimmer zurück. „Wow denn hats ja wirklich erwischt.“ Zwei Stunden später schlich er wieder zu dem Kleinen und wieder nahm er nur die Flasche bei ihm. „Du bist schon wieder munter das gefällt mir.“ „Ja er erholt sich sehr gut. Bewundernswert der Kleine.“ „Sagen sie, das Rote da an seiner Stirn was ist das?“ „Ein Feuermal. Nichts tragisches.“ „Ah okay. Vielleicht kann sich jemand an dieses Mal erinnern. Mal sehen was ich so für dich tun kann Kleiner. Ach so. Ich werde morgen entlassen also sei ein artiger Junge und nimm das Fälschen, ja?“ Grinsend legt er ihn wieder in die Hände der Schwester. „Ich hoffe er findet ein schönes Zuhause auch wenn ich ihn gern selbst aufnehmen würde.“ „Das wird er schon.“ Schwerfällig verlässt er den Raum. Als er am nächsten Tag entlassen wurde überfiel ihm eine entsetzliche Traurigkeit. Sein Bruder saß bei ihm in seiner Wohnung. „Ich seh dich hier schon mit dem Kleinen spielen.“ „Red kein Blödsinn. Der Kleine wird niemals bei mir sein weil ich nicht verheiratet bin und somit kein Adoptionsrecht habe.“ „Oh das macht jemanden aber traurig. Sag mal warum bist du nicht Kindergärtner oder Lehrer geworden?“ „Weil der Wunsch vom eigenem Kind ja wohl etwas anderes ist. Ich werde wohl noch warten müssen.“
Kapitel 2 Giftgrünes Wiedersehen
Die Zeit verging wie im Fluge. Einige Jahre waren schon verstrichen seit er den Jungen gefunden hatte. Er wusste nicht, was aus ihm geworden war aber dachte noch immer sehr viel an ihn. Inzwischen wusste auch schon die halbe Stadt von seiner Aktion für den Kleinen. Nach einem langen harten Arbeitstag ging Yannik in ein Lebensmittelladen. Er war total vertieft in seinen Gedanken an den Jungen, dass er so gar nichts um sich herum mitbekommt. Hin und wieder greift er lustlos in das Regal und befördert etwas in seinen Wagen. Plötzlich reißt ihn eine Megafonstimme aus den Gedanken. „Bitte verlassen sie umgehend das Gebäude.“ Die Leute um ihn begannen plötzlich panisch zu werden und drückten zum Ausgang. „Bleiben sie ruhig und begeben sie sich zur Tür.“ Die Masse aber wurde immer panischer. In dem ganzen Gedränge wagte Yannik einen Blick zurück um die Leute hinter sich zu beruhigen. Da sah er wie ein Junge zu Boden stürzte und sich sofort Menschen auf seinen Platz stellte. „Hey sie! Da ist jemand gestürzt.“ Yannik drängt sich zu dem Jungen vor und zerrt ihn aus der Masse. „Bist du okay?“ Dem Jungen liefen Tränen über die Wangen. „Wo hast du denn Schmerzen?“ Der Junge blickte zu ihm auf. Giftgrüne Auge stachen ihn. „Du? Hab keine Angst ich bring dich hier raus.“ Liebevoll wischt er ihm seine Tränen weg. „Wo hast du denn Schmerzen?“ Er antwortete ihm wieder nicht und drückte sich nur verängstigt an ihn. Yannik vermutet, das er unter Schock stand und deshalb wahrscheinlich weder ihn noch das ganze Geschehen hier richtig wahrnahm. Er entdeckte sein Bein, das verdreht am Boden lag. „Das ist wohl gebrochen. Na ja ich kann dich auch Huckepack nehmen.“ Vorsichtig nimmt er ihn auf den Rücken. „Halt dich fest! Wir schauen mal ob es einen zweiten Ausgang gibt.“ Yannik fand tatsächlich einen zweiten Ausgang, der sogar auch offen war. Aber er fand auch eine Zeitbombe, die nicht mehr viel Zeit versprach. Er bringt den Jungen nach draußen und spricht dann nach und nach Personen an, die er zu diesem Ausgang schickte. Dank seiner Organisation war das Gebäude schnell geräumt und so entschied er sich den Jungen umgehend zum Krankenhaus zubringen. Behutsam setzt er ihn auf den Beifahrersitz seines Autos. „Alles wird gut hörst du?“ Er setzt sich ans Steuer und fährt los. Auf der ganzen Fahrt hat er den stillschweigenden Jungen die im Auge. „Wie heißt du?“ Doch auch auf diese Frage hin regte er sich nicht. „Ich bring dich jetzt ins Krankenhaus dann geht es dir sicher bald besser.“ Egal was er auch versuchte, der Junge regte sich nicht. So musste er ihn auch ins Krankenhaus tragen. Wie auch beim letztenmal stieß er mit dem selben Arzt zusammen. „Bitte sie müssen ihm helfen. Ich vermute, er steht wegen der Bombe total unter Schock.“ Der Arzt grinst. „Sie beide kenne ich doch. Kommen sie.“ Er folgt dem Arzt in einem Raum. „Was ist denn passiert?“ „In dem Laden wo wir einkaufen waren gab es eine Bombe wodurch eine Massenpanik ausbrach und er über den Haufen gerannt wurde.“ „Oh okay. Dann sollte ich ihn mal röntgen. Yannik wartet bis die Untersuchung fertig war. „Und wie siehst aus?“ „Sie wissen aber schon das ich Schweigepflicht habe.“ „Okay wenn sie mir es nicht sagen dürfen aber ich muss seine Eltern noch verständigen. Redet er inzwischen?“ Yannik zeigt ihm sein Dienstausweis. „Nein er ist sehr traumatisiert. Er wird vermutlich eine ganze Weile nicht mehr sprechen.“ „Wissen sie vielleicht etwas über den Jungen?“ „Woher denn? Sie haben ihn mir doch gebracht.“ „Na dann sollte ich sie aber schnell finden. Kann ich ihn vielleicht noch kurz sehen?“ „Von mir aus.“ Der Arzt blieb am Türrahmen gelehnt stehen wehrend Yannik dem Jungen liebevoll die Decke hochzieht. „Erhol dich gut ja.“ Der Arzt lächelt. „Sein rechtes Bein ist zweimal gebrochen und er hat eine Gehirnerschütterung.“ „Schwer?“ „Nein, für das, dass man ihn am Kopf mehrmals erwischt hat ist es ziemlich erstaunlich das es nur eine leichte Gehirnerschütterung und eine Platzwunde gegeben hat. „Wenigstens ist es was das wieder weg geht. Danke.“ „Gern.“ Beruhigt begibt er sich ins Revier und sucht nach den Eltern von dem Jungen. Doch er wurde nicht fündig. Auch seine Kollegen konnten ihm bei der Suche nicht behilflich sein. Noch am selben Tag fertigt er Suchflyer an und hängt sie über all in der Stadt aus. Am Tag darauf nimmt er sich frei um es in den Nachbarstädten gleich zu tun. Eine ganze Woche wartet er drauf das sich jemand bei ihm meldet. Den Jungen hat er so lange bei sich aufgenommen aber er saß den ganzen Tag nur traumatisiert auf seinem extra gekauften Bett. „Flucht! … Wegen wem? … Ach so der Junge. Wer sind sie? … Vom Waisenhaus? Dann hat er ja gar keine Familie. … Nein hat er nicht gesagt. Wieso sind sie so verwundert. … Ach er spricht schon länger nicht mehr. … Ja kommen sie in die Lehrbachstr. siebenundzwanzig in Rotnau am See. … Sie sind schon ganz in der Nähe? Dann sag ich ihm mal das. Bis gleich.“ Yannik begibt sich in das Zimmer, das er ihm geben hatte. „Gleich kommt dich jemand abholen. Wie geht’s dir denn? Hast du was getrunken? Komm trink ein bisschen was.“ Yannik hebt ihm die Flasche hin. „Magst du nicht? Du musst aber hin und wieder was trinken. Komm und wenn es jetzt nur ein Schluck ist.“ Er nimmt die Flasche und trinkt etwas davon. „Danke.“ Es klingelt an der Tür. „Das ist sie wohl schon.“ Yannik verlässt den Raum und öffnet die Tür. „Guten Tag Herr Flucht oder?“ „Ja sie sind die Frau aus diesem Heim?“ „Ja Rosa Dorn. Freud mich und danke das sie auf unseren Ausreißer aufgepasst haben.“ „Ausreißer? Ist das Heim so schlimm für ihn.“ „Na ja es ist nicht leicht ihn zu verstehen. Er verschließt sich anderen gegenüber sucht aber doch irgendwie immer Nähe.“ „Ja das er verschlossen ist hab ich auch schon bemerkt. Wenn ich helfen kann dann sagen sie es mir.“ „Danke für das Angebot. In den Namen der Kinder komme ich bestimmt mal darauf zurück.“ „Das dachte ich mir. So hier ist er.“ Yannik lässt sie ins Zimmer herein. „Na du Ausreißer bist du okay, Jan?“ „Jan?“ „Ja da wir seine Eltern nicht finden konnten wissen wir nicht wer er ist also haben wir ihm nach seinen Finder benannt. Janik glaube ich.“ „Ja das stimmt mit Y und zwei N aber.“ „Bitte? Oh sagen sie bloß sie waren das damals.“ „Ich leugne es nicht.“ „Sie werden als Held gefeiert wissen sie das? Ein Mann der sich halb umbringt um ein kleines Kind zu retten.“ „Klingt irgendwie nicht sehr originell. Ich möchte nicht als Held gefeiert werden. Ich mag Kinder. Ich musste ihn einfach retten.“ „Kleine Frage warum haben sie eigentlich nicht die Feuerwehr gerufen?“ „Ganz einfach weil ich mein Handy nicht dabei hatte und an den Containern oft Wochenlang keiner vorbei kommt. Außerdem konnte ich nicht mehr besonders gut denken.“ „Sie können sagen was sie wollen für mich und für Jan sind sie ein Held. Jan kommst du. Sonst kommst du zum Abendessen zu spät.“ Ohne die unfreundliche Mimik zu verstellen richtet er sich auf. „Machs gut Jan.“ Verabschiedet sich Yannik von ihm. Jan schaute noch nicht einmal zu ihm zurück. Als die Tür geschlossen war dachte er an nichts anders wie an die Frage, ob er ihn irgendwie glücklich machen könnte. Er wusste nicht wieso aber er hatte den Jungen seit dem ersten Augenblick total ins Herz geschlossen.
Kapitel 3 Die üblich schlimme Begegnung
Am nächsten Tag versank er wie schon so oft in Gedanken an diesen Jungen. Wenn es gehen würde würde er den Jungen sofort aufnehmen aber es ging nun mal nicht als Alleinstehender. „Wagen B 110 bitte melden! Wagen B 110!“ Die Person am Funkgerät klang wütend. „B 110 hört.“ „Verdammt nochmal ich funke dich schon zum siebten mal an. Könntest du mich jetzt bitte endlich vom Revier abholen.“ „Sorry bin wohl eingepennt.“ „Du denkst doch nicht schon wieder an den Jungen.“ „Und wenn doch?“ „Gott dann versuch ihn einfach zu adoptieren. Wer weiß, vielleicht machen sie eine Ausnahme da du sein Retter warst.“ „Ach Blödsinn. Das würden sie niemals tun selbst wenn Jan das sagen würde?“ „Jan?“ „Ja die vom Heim haben ihn nach mir benannt lustig oder?“ „Du sagst mir aber Bescheid bevor eine Statur von dir in der Stadt steht.“ „So was geschieht meist erst hundert Jahre nach deinem Tod. Außerdem brauch ich so etwas nicht. Es ist gesetzlich vorgeschrieben erste Hilfe zu leisten.“ „Ja aber nicht das man sich halb dabei umbringt.“ „Man das war ein Versehen.“ „Und beim nächsten mal bist du Tod oder wie?“ „Willst du mich los werden?“ Sein Bruder steigt ins Auto ein. „Der Chef will das wir die Baron-Sonn-Str. mit in unsere Rute nehmen. „Na dann fahrn wir da doch gleich mal durch. Ist da irgendetwas passiert?“ „Nein. Nur die Radarfalle ist in den Urlaub gegangen.“ „Übernimmst du das Austauschen? Dann geh ich noch kurz in die Bank.“ „Okay.“ Nach kurzer Fahrt halten sie vor einer Bank. „Beil dich aber. Ich bin sicher schnell fertig.“ „Ja ja. Ich brauch nur eine kleine Summe.“ Beide steigen aus. Yannik betritt suchend nach seiner Kreditkarte die Bank. „Scheiße wer hat die Bullen gerufen?!“ Yannik reagiert sofort. „Hey Bulle bist du allein?“ „Nein meine Kollegen sind außen.“ „Der blufft, der ist privat hier.“ „Der Typ sieht aber nicht gerade nach einem privaten Spaziergang aus.“ „Schnauze alle beide. Lasst uns verschwinden bevor noch mehr von denen kommen. Hey Bulle Waffe her. Sonst knall ich den kleinen Jungen hier ab. „Jan! Nicht schon wieder du. Okay. Hier meine Waffe aber lassen sie den Jungen gehen.“ Yannik legt seine Waffe auf den Boden und kickt sie von sich. „Hey Clown, nimm ihn als Geisel.“ Der, der ihn entdeckt hatte nickt und packt seine Arme. „Und du schnappst dir den Jungen für den bekommen wir bestimmt ein hübsches Sümmchen.“ „Bestimmt nicht! Er ist ein Waisenkind.“ „Schnauze Bulle.“ Er feuert eine Kugel in die Decke „Lasst uns abhauen!“ Vor der Bank hatte sein Bruder den Schuss wahrgenommen. „Was war das? Ein Banküberfall. Ich hol Verstärkung.“ Er hetzt zum Auto. „Verstärkung in die Baron-Sonn-Str. Ein bewaffneter Banküberfall. Kollege involviert. Ich wiederhole umgehend Verstärkung in die Baron-Sonn-Str., bewaffneter Banküberfall.“ Innerhalb von ein paar Minuten standen drei Truppen bereit zum stürmen. Doch als sie stürmen sind die Geiseln und ihre Entführer weg. „Wie viel Geiseln haben sie mitgenommen?“ Eine Frau deutete zitternd zwei. „Ein Polizist und ein Kind.“, fügte der Mann neben ihr hinzu. „Von wie viele Geiselnehmer?“ „Drei.“ „Seltsam. Was ist das?“ „Das hat der Polizist fallen lassen.“ „Ein Streichholz und zwei Taschentücher. Was hatte das nochmal bedeutet. Ach ja weiß war unschuldig und Streichholz Täter aber keine Ahnung was du damit sagen willst. Wenn drei die Bank überfallen sind auch drei die Täter.“ Nachdenklich kratzt sich sein Bruder am Kopf. „Nanu da ist etwas rotes. Ein Paragrafzeichen. Ah ich verstehe dein siebter Sinn für bereits Straffällige war aktiv. Hast dir mir auch ein Zeichen weswegen er vorbestraft sein soll. So nützt mir das nicht viel.“ „Der Anführer von ihnen war sehr lang und dürr und die anderen beiden eher klein und rundlicher. Weiß nicht vielleicht hilft das?“ „Ja gut erinnern sie sich an mehr?“ „Nur noch an einen wütende Clownsmaske, an ein blaue Maske und an eine Tigermaske.“ „Ah und der Anführer hatte wohl die Tiegermaske nehm ich an.“ „Nein er trug die blaue.“ „Lang, dürr, blau und straffällig so langsam klingels bei mir. Hatte der der Anführer ein Spinnennetztattoo am Hals?“ „Keine Ahnung er trug einen Schal.“ „Nicht dumm der Bursche aber ich weiß trotzdem das er es war. Nur ist mir neu das er eine Bank überfällt. Na warte du Mistkerl!“ Sein Bruder setzt sofort seine Suche fort und stieß auch auf eine Spur. Yannik und Jan saßen in einem Transporter. Ihre Hände und Beine waren gefesselt und ihre Augen verbunden. „Jan gib mir deine Hände. Ich weiß, du hast Angst aber wie du ja schon weißt werde ich dich da wieder rausholen okay. Alles wird gut ich verspreche es dir.“ Nach langer unangenehmer Fahrt wurden sie grob aus dem Auto gerissen und irgendwo hin verschleppt. Sie wurden an eine Wand gefesselt und Yannik konnte hören das zwei gingen und einer sich vor ihnen hinkniete. „Weißt du das du eine äußerst seltene Augenfarbe vererbt bekommen hast. Dieses massive grün kommt einmal alle Tausend Jahre vor. Zu schade das ich dich umlegen muss.“ „Was hat der Jungen ihnen getan?“ „Er hat etwas gesehen. Das er hätte nicht sehen sollen.“ „Er ist doch noch so jung. Vielleicht hat er es gar nicht wahrgenommen.“ „Der, der die giftgrünen Augen hat gilt als Adlerauge.“ „Man sieht aber mit der Pupille nicht mit der Iris.“ Er packt wütend Yannik am Hals und würgt ihn. „Ich mag keine Besserwisser.“ Er lässt erst wieder los als er beinahe erstickt gewesen wäre. Yannik stürzt zur Seite. „Ein guten Bodyguard hast du da“, spottet er. „Bleib hinter mir. Hörst du? Geh auf keinenfall vor.“ Verängstigt kriecht Jan hinter ihn. „Sie wollen sich für den armen kleinen Jungen opfern? Nur zu gern. Wie hätten sie gerne ihren Tod schnell und schmerzlos oder qualvoll langsam.“ „Ich werde nicht zulassen das sie ihm etwas tun.“ „Wie rührend.“ Der Mann beginnt auf ihn einzutreten. „Immer noch so stark?“ „Bleib wo du bist!“ Yannik spuckt auf den Boden. Völlig geschockt kriecht Jan hinter ihm vor. „Endlich!“ Er zückt ein Messer und rennt auf ihn zu. „Nein!“ Yannik spring auf und stellt sich vor Jan. Im selben Moment sackt er auch schon zu Boden. Der Mann schaut geschockt auf ihn. „Ich krieg dich noch!“, brüllt er und sucht das Weite. Erschrocken kommt Jan zu ihm und will das Messer aus seinem Bauch ziehen. „Nicht sonst verblute ich oder Organe werden verletzt.“ „Bitte sterbe nicht. Bitte.“ „Ich bin zäh mein Junge.“ „I … Ich h … hole Hilfe.“ „Pass auf.“ „Ja mach ich. Hier drück das zusammen bis ich wieder komme.“ „Was ist das?“ „Psst! Ein Wutball.“ Jan springt auf und rennt aus dem dunklen Versteck. Yannik verzieht schmerzlich das Gesicht und dreht seinen Kopf zur Tür somit er sehen konnte wenn er wieder kommt. „Yannik! Verdammt wach auf!“ Yannik öffnet wieder seine Augen. Verschwommen entdeckte er die Augen von Jan. „Bist du okay Kleiner?“ „Nicht reden verdammt! Du hast ein Messer im Bauch.“ Nun entdeckt er auch seinen Bruder. „Hilfe ist auf dem Weg.“ Kaum hatte er ausgesprochen wurde Yannik wieder ohnmächtig. „Hey!“ Yannik kam nicht mehr zu sich bis er im Krankenhaus war. Wieder blickte er in die giftgrünen Augen. „Er ist wach.“ „Was? Wo?“ „Du darfst nicht reden. Musst wieder gesund werden. Schau mal der Polizist da hat dir ziemlich viel Blut abgegeben.“ Jan deutet auf seinem Bruder der über der Stuhllehne hang und schlief. „Schon wieder.“ „Ich muss gehen. Danke das du mich beschützt hast.“ „Hey ich bin schließlich Polizist.“ „Keiner würde sich so wie du für einen Fremden einsetzen.“ Jan verlässt das Krankenhaus.
Kapitel 4 Kein oder ein Sonderrecht?
Wieder vergingen ein paar Jahre. Yannik hatte auch nach diesen Jahren Jan noch immer nicht vergessen. Er fragte sich, ob er ein Zuhause gefunden hatte und wie es ihm so erging. Sein Bruder konnte ihn nicht mehr so leiden sehen. Er wusste, dass der Wunsch, diesen Jungen aufzunehmen zu können größer war als er zugab und sich auch selbst eingestand. Heimlich hinter seinem Rücken versuchte er seit geraumer Zeit eine Adoption in die Wege zu leiten aber jedesmal scheiterte es daran das Yannik alleine lebte und berufstätig war. Sein Bruder war schon drauf und dran sich deshalb als schwul auszugeben und bei ihm einzuziehen aber dummerweise war er schon selbst verheiratet und Vater dreier Söhne. Und ein Doppelleben zuführend war im auf Dauer zu anstrengend und zu kompliziert. Sein Bruder saß am Tisch beisammen mit seiner Frau und den Kindern. „Was bedrückt dich so? Geht es wieder um deinen Bruder und diesen Jungen.“ „Ja ich überlege was ich tun kann damit er den Jungen aufnehmen kann.“ „Vielleicht solltest du dich erstmal informieren ob er noch im Heim ist. Vielleicht hat er ja schon eine Familie. Ich meine es ist schließlich schon sechs Jahre her seit er ihn gefunden hat.“ „Ja. Du müsstest ihn mal sehen. Er denkt kaum mehr an etwas anders. Er hat sich gnadenlos in dieses Kind verknallt.“ „Er solls scheins eine sehr seltene Augenkrankheit haben … äh Farbe meine ich.“ „Ja ein stehendes Grün. Richtig Giftgrün.“ „Mit der Augenfarbe nimmt ihn doch sicher jemand.“ „Ich glaube dafür ist sie wieder etwas zu krass.“ „Meinst du?“ „Die meisten Leute stehen eher auf blau.“ „Ich muss nachher in die Richtung dieses Waisenhaus. Ich kann ja mal nach ihm schauen.“ „Es wäre eine große Hilfe.“ „Dann mach ich das. Nun isst schon auf.“ „Ich helf dir schon mit deinem Bruder.“ Nachdem sie alles aufgeräumt hatte macht sie sich auf den Weg. Jan war tatsächlich noch in diesem Heim. Doch er sah ganz traurig aus. „Bist du Jan?“ Jan richtet sich auf ohne sie anzuschauen und geht weg. „Warte.“ Jan ging einfach weiter. „In diesen Jungen hat er sich verguckt? Sorry das versteh ich irgendwie nicht.“ Sie holt ihr Handy hervor und wählt eine Nummer. „Was ist los Schatz?“ „Also ich war bei diesem Jan aber er war ganz komisch.“ „Komisch in wie fern?“ „Na ja ich wollte ihn ansprechen da ist er einfach weggelaufen.“ „Ja ich glaub der ist bei Fremden immer abweisend.“ „Redet ihr etwa von Jan?“ „Wie kommst du denn jetzt da drauf?“ „Er ist bei allen Fremden immer abweisend. Das betrifft ja wohl nicht eure Kinder. Ihm geht’s also schlecht. Ist er noch in diesem Heim?“ „Hey, hey du bist noch im Dienst! Hallo hier ist nur dreißig erlaubt. Yannik!“ „Alles klar bei euch.“ „So wies aussieht sind wir gleich bei euch.“ „Seit vorsichtig ja.“ „Ich fahr ja nicht. Ich versuch ihn zu beruhigen. Bis gleich.“ All seine Versuche ihn wieder runter zufahren prallten ohne Weiteres bei ihm ab. Darum war er auch sehr froh darüber als sie endlich auf den Parkplatz standen. „Wo ist Jan?“ Verwirrt deutet die Frau, die Jan damals bei ihm abgeholt hatte auf eine Zimmertür. Yannik eilt hin und klopft an. Dann tritt er erwartungsvoll hinein. Traurig saß dort Jan auf einem Bett. „Hey. Was hast du?“ Jan blickt ihn an schaut dann aber wieder schweigend weg. „Schon okay. Ich will dich nicht zwingen. Willst du lieber alleine sein?“ Jan blickt ihn wieder an und schüttelt nach einer Weile den Kopf. „Okay. Dann bleibe ich bei dir.“ Yannik setzt sich an den Schreibtisch. „Warum sind sie hier?“ „Ich habe vergessen dir etwas zu geben.“ „Mir etwas zu geben?“ „Ich möchte für dich da sein wenn du jemanden brauchst. Ich möchte so etwas wie ein Freund für dich sein, dem du dich anvertrauen kannst.“ „Sie haben mich schon mit ihrem Leben beschützt warum wollen sie mir denn immer noch etwas geben?“ „Das ist einfach mein Junge. Du bist etwas besonders.“ „Doch nur wegen meiner Augenfarbe.“ „Nein. Du bist etwas besonders weil du deinen Charakter hast weil du du bist.“ „Was ist den daran so besonders. Ich bin halt einfach ich.“ „Nicht nur deine Augen unterscheidet dich von mir. Mein Bruder und ich sind Zwillinge vom Aussehen sind wir vielleicht identisch was aber bei unserem Charakter nicht zu trieft. Damit angefangen, das mein Bruder drauf beharrt eine Stunde älter zu sein.“ Jan beginnt zu lachen. „Sind sie nur deswegen da?“ „Um ehrlich zu sein wollte ich dich einfach wiedersehen.“ Yannik geht zu ihm ans Bett. „Geht’s deiner Wunde besser?“ „Ja sie ist gut verheilt. Wie geht’s dir denn?“ „Ganz okay.“ „Du siehst sehr traurig aus. Sag mir ruhig wenn ich dir helfen kann.“ „Schon okay. Hast du eine Narbe?“ „Ja aber nur eine kleine schau.“ Yannik präsentiert ihm seine Narbe am Bauch. „Du bist also auch Polizist. War der Polizist der dir Blut gespendet hat dein Bruder.“ „Ja. Aus irgendeinem Grund sind alle aus unserer Familie Polizisten.“ „Cool. Ich will auch mal Polizist werden.“ „Ach ja. Dann bist du eines Tages vielleicht mein Kollege.“ Yannik nimmt seine Polizeimütze ab und setzt sie ihm auf den Kopf. Jan beginnt wieder herzhaft zu lachen. „Yannik kommst du. Diebstahl in der Baron-Sonn-Str.“ „Komme.“ Jan setzt ihm die Mütze wieder auf und nimmt ihm grinsend einen Zettel ab. „Egal wann und was. Sei es ein Alptraum oder einfach nur reden. Ich bin für dich da.“ Yannik richtet sich lächelt auf obwohl er am allerliebsten bei ihm geblieben wäre. Jeder Schritt von ihm weg vergrößerte sein Wunsch ihm ein Zuhause und eine Familie zu geben. Das alles machte ihn schwer zu schaffen da er ihm genau das nicht bieten konnte. „Gib mir die Schlüssel. Ich fahr.“ „Wieso?“ „Weil du in deinem Zustand den nächst besten Graben anfährst und nochmal mach ich kein Rennen mit.“ Wortlos überreicht er ihm den Schlüssel und steigt ein. „Ziele, die unerreichbar sind hält man am längsten fest. Ja Mutter ich glaube da hattest du recht.“ Sein Bruder starrt lächelt in den Himmel. „Kommst du?“ „Ja.“ Am Abend lässt sich Yannik auf sein Bett fallen. Seine Gedanken waren wie immer bei Jan. Er freute sich ihn wieder gesehen zu haben, sorgte sich aber darüber, ob er wirklich seine Hilfe annehmen würde? Würde er sich wirklich trauen ihn zur jeder Zeit anzurufen? Yannik blickt auf die Uhr. „Himmel ist das schon wieder spät.“ Yannik streift seine Schuhe von seinen Füßen und zerrt sich zum Kopfkissen hoch. Ein paar Stunden später reist ihm sein Handy aus dem Schlaf. „Was zum Henker … Ah mein Handy. Unbekannte Nummer. Flucht. Ah hy Jan was ist los? … Nein du störst nicht. … Dann lass uns reden. Soll ich vorbei kommen? … Okay dann machen wir es am Telefon. … Ein Alptraum. Was ist denn passiert in deinem Traum. … Denn hast du schon länger? Wie lang denn? … Schon immer? … Das ist aber hart. Kennst du diese Frau … Ah okay. Weißt du was ich komm vorbei und mach mit dir ein Phantombild. … Wie dir das helfen soll? Ich weiß nicht vielleicht erinnerst du dich im Traum an etwas das du gesehen hast und dein Körper verdrängt es. … Okay dann Treffen wir uns am See. Bis gleich.“ Yannik legt auf und beeilt sich zu diesem See. Jan saß dort auf einer Bank und warte auf ihn. „Hy. Wartest du schon lange?“ Jan schüttelt seinen Kopf. Er nimmt neben ihm Platz und holt Blog wie auch Stift und Radiergummi hervor. „Dann lass uns mal beginnen.“ Jan nimmt ihm dem Block ab und beginnt einen Kopf eines Mannes zu zeichnen, der böse drein blickte. „Du kannst ziemlich gut zeichnen.“ Yannik starrte fassungslos auf das Gemälde, das aussah als habe es ein Profi gemalt. „Ich mal einfach das Bild das in meinem Kopf ist. Nicht wirklich besonders.“ „Natürlich ist das etwas besonders. Nicht jeder kann etwas was er im Kopf hat so klar aufmalen wie du. Mein Straftätersinn meldet sich. Ich glaube dein Alptraum ist wirklich nicht nur ein Traum.“ „Woher weißt du das?“ „Das ist so ein Gefühl. Es erweist sich eigentlich immer für richtig.“ „Du machst mir Angst.“ „Dieses Gefühl hab ich nur bei Leuten die wegen etwas angezeigt wurden. Er muss nicht schuldig gewesen sein aber das bedeutet das wir Daten über diesen Mann haben müssten. Ich mach mich gleich morgen an die Arbeit und melde mich dann.“ „Hast du heute frei.“ „Ja. Sollen wir vielleicht was zusammen unternehmen?“ „Ich will doch nicht an deinem freiem Tag stören.“ „Du störst nicht. Es wäre mir ein vergnügen. Magst du Fußball?“ Jan nickt. „Na dann spielen wir.“ „Ohne Ball.“ „Ich hab ein Fußball im Kofferraum. Komm dahinten ist ein Fußballplatz.“ Er nimmt ihn mit zu seinem Auto. „Du hast keine Chance gegen mich!“ „Das werden wir ja sehen.“ „Ph ich bin der beste Schütze denn du dir vorstellen kannst.“ „Dafür bin ich ein guter Torwart.“ Es fühlte sich so herrlich an diesen Jungen so voller Ehrgeiz und Sicherheit zusehen. Yannik konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu grinsen obwohl ihm schon seine Wangen schmerzten. Sein Gegner hatte nicht zu viel versprochen wie er bei dem Spiel herausfand. Während ihrer Pause meint Yannik zu ihm. „Und du glaubst, du hast nichts gutes an dir.“ Beschämt blickt er zu Boden. „Am Samstag gewinne ich!“ „Das glaubst auch bloß du!“ „Also das heißt wir sehen uns wieder hier?“ „Ja um die selbe Zeit. Ich mach dich platt!“ „Das wollen wir ja mal sehen. Ich fahr dich dann mal Heim.“ „Das ist nicht mein Zuhause!“ Sauer wendet er sich von ihm ab und läuft weg. „Warte. Hey! Bleib stehen bitte. Ich wollte dich doch nicht verletzen. Jan.“ Jan stolpert und fällt hin. „Hey geht’s dir gut?“ „Nichts ist gut! Was glaubst du warum mich niemand will?“ Er wischt sich die Tränen weg bevor es Yannik tun konnte. „Warum will dich denn keiner?“ „Ich bin klein und dürr, gelegentlich schläft mir mein Bein ein und ich hab ein Herzfehler.“ „Ein Herzfehler?“ „Ja scheinbar ist mir das angeboren und dieses blöde Mal an meiner Stirn hab ich auch ganz vergessen.“ „Hör mal zu Jan. Du bist ein wunderbarer Mensch. Einzigartig und toll. Der das in dir nicht sieht ist blind. Komm steh auf der Boden ist zu kalt.“ Er reicht ihm seine Hand und hilft ihm auf die Beine. „Aber du willst mich doch auch nicht. Du bringst mich doch auch nur wieder in das Heim zurück in dem ich nicht sein will.“ „Möchtest du denn zu mir?“ „Als ich bei dir war hatte ich so ein komisches Gefühl. Es war schön es zu spüren aber auch etwas unheimlich obwohl es mir doch gefiel.“ „Kannst du diese Gefühl näher beschreiben?“ „Ich weiß nicht wie ich das nennen soll. Es ist einfach seltsam das sich jemand so für mich reinkniet und ich hab mich aber auch noch nie morgens so gefreut aufzustehen und mit jemanden zusammen am Tisch zu sitzen. Schon gut das ist albern.“ Jan wischt sich erneut eine Träne weg. „Bis Samstag ja. Ich warte wieder hier.“ Sein Lächeln vor seinem Verschwinden verpasste ihm einen totalen Blackout. „Yannik? Hey Yannik! Hey sind wir unter die Säulen gegangen. Hallo.“ „Was? Ah du bis bloß.“ „Hey du kannst deinen Lebensretter und Bruder auch mal etwas freundlicher begrüßen. Irgendetwas vorgefallen? Du stehst seit vier Minuten wie eine Säule darum.“ „Seit vier Minuten? Ach du Schreck bin ich so abgetreten. Stell dir vor, Jan will zu mir. Er fühlt sich wohl bei mir. Ich muss sofort was unternehmen.“ „Schon erledigt.“ „Erledigt?“ „Die ganze Stadt hat ein gutes Wort für dich eingelegt. Zweiundachtzigtausend sind dafür das du diesen Jungen aufnimmst.“ „Kacke echt jetzt.“ „Da bist du platt was. Es ist alles schon geregelt. Nur noch ein bisschen Papierkram.“ „Du bist der Beste.“ „Moment.“ „Was ist denn noch? Ich muss sofort Jan davon erzählen.“ „Ich fahr dich zum Heim und du erledigsten den Papierkram. Ich such der Zeit mal nachdem Jungen.“ „Wieso suchen? Wir haben eben hier Fußball gespielt. Er ist zurück ins Heim gelaufen.“ „Er war die ganze Nacht nicht im Heim. Scheinbar ist der Junge Momentan etwas instabil.“ „Das ist doch kein Wunder, wenn er keine Bezugsperson hat und ihm ein Zuhause fehlt. Ich hab das Gefühl das er so etwas wie glücklich sein gar nicht kennt und durch das, dass er sich so wohl bei mir gefühlt hat durcheinander ist. Ich muss ihn suchen und mit ihm reden.“ „Wie gesagt, ich suche und du kümmerst dich darum das er ein Zuhause bekommt.“ „Aber?“ „Nichts aber und jetzt steig endlich ein.“ Auch als Yannik die Papiere unterzeichnet hatte konnte er sein Glück kaum fassen. Als er zur Tür heraus trat trafen gerade sein Bruder und Jan ein. „Du wolltest mich schon die ganze Zeit aufnehmen a … aber warum?“ Jan brach wieder in Tränen aus. Offenbar konnte er seine Gefühle nicht mehr ordnen. Yannik kniet vor ihm nieder und wischt ihm die Tränen weg. „Das weißt du doch schon.“ Ein paar Minuten lang schaut er ihn schweigend in die Augen. „Du musst nicht sofort zu mir wenn es dich noch überfordert. Nimm dir die Zeit die du brauchst.“ Yannik streicht über die Wange und wollte sich gerade aufrichten als sich Jan an ihn drückt. Er schließt die Arme um ihn und versucht ihn zu beruhigen. „Ich will zu dir. Ich will zu dir.“ „Dann kanns du zu mir.“ Yannik bringt ihn zu seinem Auto. „Moment ihr zwei. Ihr müsst auch noch seine Sachen mitnehmen.“ „Das geht schnell. Komm.“ Jan rennt voraus und Yannik folgt ihm freudestrahlend. Er lebt sich sehr schnell ein. Sein Lächeln war inzwischen fast genauso oft in seinem Gesicht wie die Traurigkeit zuvor. Yannik traf noch ein weiteres Glück. Denn bei eine ihrer Fußballmatch traf er eine attraktive Frau, die auch noch single war und sich für ihn begeisterte.